Wann reicht ein Baukasten – und wann braucht man einen Webentwickler?

Ja, Baukästen sind okay – aber nicht für alles

Fangen wir direkt ehrlich an: Ja, Baukästen sind okay. Für bestimmte Fälle sind sie sogar genau die richtige Entscheidung. Nicht jeder braucht sofort eine individuell entwickelte Website mit eigener Logik, API-Anbindungen und allem Drumherum. Wenn dir jemand etwas anderes erzählt, will er dir meist eher ein großes Projekt verkaufen als dein Problem wirklich lösen.

Ich bin Lukas Vosylius, Webentwickler hinter jetweb.tech. Ich baue seit über zehn Jahren Websites und Webanwendungen – und ich habe schon einigen Leuten ganz bewusst gesagt: „Nimm einen Baukasten, für dein Szenario reicht das völlig.“ In diesem Artikel erkläre ich dir, wann ein Baukasten aus meiner Sicht legitime Lösung ist und ab wann du dir mit einer individuellen Umsetzung viel Ärger ersparst.

Wann ein Baukasten aus meiner Sicht absolut in Ordnung ist

Ein Website-Baukasten ist im Kern ein Kompromiss: Du bekommst vorgefertigte Bausteine, kannst dir ohne Programmierkenntnisse etwas zusammenklicken und bist schnell online. Das ist nicht automatisch schlecht – solange du ehrlich bist, was du wirklich brauchst.

Wenn du ein sehr kleines Budget hast, gerade erst startest und erst einmal nur eine digitale Visitenkarte brauchst, ist ein Baukasten oft eine sinnvolle Lösung. Eine Seite mit ein paar Unterseiten, Kontaktdaten, Öffnungszeiten, vielleicht einem einfachen Formular – dafür musst du keinen eigenen Entwickler beauftragen. Vor allem dann nicht, wenn noch gar nicht klar ist, ob das Projekt langfristig trägt.

Genauso kann ein Baukasten funktionieren, wenn dein Angebot ohne besondere Logik auskommt: keine komplexen Buchungsprozesse, keine speziellen Berechnungen, kein Mitgliederbereich, keine tiefen Integrationen in interne Systeme. Je einfacher der Prozess, desto eher kannst du mit einem Baukasten leben.

Und: Es hilft, wenn jemand im Unternehmen Lust hat, sich reinzufuchsen. Ein Baukasten bedient sich nicht von allein. Wer sich ernsthaft Zeit nimmt, sich mit Struktur, Inhalten und grundlegender Gestaltung zu beschäftigen, kann daraus eine brauchbare Seite machen. Nicht perfekt, nicht hochgradig optimiert – aber okay für den Anfang.

Wenn du genau in so einem Szenario bist, dann sind oft eher Leistungspakete wie Webdesign-Beratung sinnvoll – zum Beispiel ein grundlegendes Konzept, Textfeedback oder eine strukturierte Einschätzung, statt direkt eine komplette Entwicklung.

Wann es mit Baukästen fast immer knallt

Die Probleme fangen dort an, wo der Baukasten Dinge lösen soll, für die er nie gedacht war. In meinen Projekten sehe ich immer wieder dieselben Muster, warum Baukasten-Seiten irgendwann an die Wand fahren.

Wenn Sonderlogik ins Spiel kommt

Sobald es über „ein paar Inhalte und ein Formular“ hinausgeht, wird es schwierig. Buchungssysteme, Kalkulatoren, interne Workflows oder individuelle Freigabeprozesse lassen sich im Baukasten nur sehr begrenzt abbilden – meist über Drittanbieter-Widgets oder irgendwelche Workarounds. Das kann kurzfristig funktionieren, ist aber selten stabil, schnell und sauber integrierbar.

Wenn du zum Beispiel individuelle Preise berechnen musst, komplexe Angebote generierst oder interne Daten mit der Website verknüpfen willst, bist du im Baukasten permanent am Tricksen. Spätestens wenn du etwas ändern willst, merkst du, wie eng der Rahmen ist.

Wenn aus „mal eben“ plötzlich ein Kernsystem wird

Ein weiterer Klassiker: Man startet „mal eben“ mit einem Baukasten, um „nur kurz online zu sein“. Ein Jahr später hängt auf einmal das halbe Geschäft daran. Anfragen, Buchungen, Kundenkommunikation – alles läuft irgendwie über diese Seite. Aber die Basis ist nie dafür gemacht worden.

In dem Moment, wo deine Website geschäftskritisch wird, rächt sich jeder genommene Abkürzungsweg. Du willst dann Tracking, zuverlässige Anbindungen, bessere Performance, saubere Weiterentwicklungen – und stellst fest, dass du im Baukasten an einer Wand stehst.

Wenn Performance und Sicherheit ignoriert werden

Baukästen sind bequem, aber selten leichtgewichtig. Vieles ist für den kleinsten gemeinsamen Nenner gebaut, nicht für dein konkretes Projekt. Das Ergebnis: überladene Seiten, mäßige Ladezeiten, wenig Kontrolle über technischen Unterbau. Solange du ein paar Besucher pro Tag hast, ist das verschmerzbar. Wenn du ernsthaft mit SEO arbeiten oder Ads schalten willst, wird es schnell ein Problem.

Auch bei Sicherheit hast du im Baukasten wenig Einfluss. Du bist abhängig vom Anbieter und seinen Updates. Sobald es komplexer wird – etwa mit Logins, sensiblen Daten oder individuellen Prozessen – willst du genau wissen, was im Hintergrund passiert. Und das geht nur, wenn du die Technik wirklich unter Kontrolle hast, nicht nur eine Oberfläche.

Was ein Webentwickler dann wirklich besser macht

Ein Webentwickler ist nicht dafür da, alles komplizierter zu machen, sondern Dinge passend zu deinem Geschäftsmodell zu bauen. Das fängt bei einem sauberen technischen Aufbau an: Die Struktur, die Datenbank, die Schnittstellen – alles wird so geplant, dass es später noch erweiterbar ist, statt nachträglich gestückelt zu werden.

Dazu kommen individuelle Funktionen, die genau das tun, was du brauchst – nicht das, was ein Baukasten gerade zufällig hergibt. Ob das ein spezieller Buchungsprozess, ein interner Bereich, ein Konfigurator oder eine Anbindung an bestehende Systeme ist: Ein Entwickler baut das so, dass es nachvollziehbar, wartbar und sicher bleibt.

Ein wichtiger Punkt, der gerne vergessen wird: Beratung heißt auch „Nein“ sagen. Wenn eine Idee technisch unsinnig ist, dich später blockiert oder Sicherheitsrisiken erzeugt, ist es meine Aufgabe, das anzusprechen – auch wenn es kurzfristig unbequemer ist. Genau diese Rolle kannst du von jemandem erwarten, der sich ernsthaft mit Webentwicklung & Webprogrammierung beschäftigt und nicht nur möglichst viele Pakete verkaufen will.

Konkrete Beispiele aus Projekten

Ein Beispiel: Ein kleiner Dienstleister hatte sich seine Website in einem Baukasten selbst gebaut. Das war anfangs okay – Startphase, wenig Budget, einfache Leistungen. Später sollte ein Online-Buchungssystem dazu, mit individuellen Zeitfenstern, interner Bestätigung und automatisierten Mails. Mit dem Baukasten ging das nur mit einem halbgar integrierten Drittanbieter, der weder richtig zur Marke passte noch sauber funktionierte.

Am Ende habe ich die Seite neu aufgesetzt, mit einem klar strukturierten System, das Buchung, interne Verwaltung und Kommunikation sauber abbildet. Die Rückmeldung danach: „Hätte ich das gleich so gemacht, wäre es insgesamt günstiger gewesen.“

In einem anderen Fall hatte ein Unternehmen in einem Baukasten gestartet, wollte später aber einen internen Bereich für Partner aufbauen – mit Login, Downloads, eigenen Inhalten und unterschiedlichen Berechtigungen. Der Baukasten war an dem Punkt komplett am Ende seiner Möglichkeiten. Alles fühlte sich nach Workaround an, nichts war sauber integrierbar.

Ich habe dann eine eigene Lösung entwickelt, bei der die Website und der Partnerbereich auf derselben technischen Basis laufen: sauber strukturiert, erweiterbar und mit deutlich besserer Performance. Der Unterschied im Alltag war klar spürbar: weniger Frust, weniger „das geht nicht“, dafür klare, belastbare Prozesse.

Fazit: Unsicher, ob Baukasten reicht? Schreib mir einfach ehrlich.

Nicht jedes Projekt braucht eine individuell entwickelte Website. Manchmal ist ein Baukasten völlig ausreichend, gerade in der frühen Phase. Spätestens wenn das System mehr kann als nur „Infos anzeigen“, deine internen Prozesse abbilden soll oder zum geschäftskritischen Kern wird, solltest du dir genau überlegen, ob du weiter im Baukasten rumklicken willst.

Wenn du unsicher bist, ob ein Baukasten für dein Vorhaben reicht, schreib mir einfach ehrlich, was du planst: Was soll die Website können, welche Prozesse hängen dahinter, wie wichtig ist sie für dein Geschäft und wo willst du in ein, zwei Jahren stehen? Ich sage dir auch ganz klar, wenn du dafür keinen Webentwickler brauchst – und genauso deutlich, wenn du dir mit einer individuellen Lösung langfristig viel Ärger sparst.

Mehr zu meiner Arbeit findest du hier: Webdesign und Webentwicklung & Webprogrammierung.