Website nach PHP-Update kaputt? So gehe ich bei Rettungsaktionen vor

Der typische Anruf, den ich viel zu gut kenne

„Unser Hoster hat irgendwas geupdatet, jetzt ist nur noch Weiß oder Fehler 500.“ – genau so klingen viele Anrufe und Mails, die bei mir landen. Die Website hat gestern noch funktioniert, heute ist sie weg. Keiner weiß genau, was passiert ist, keiner fühlt sich zuständig, und im schlimmsten Fall ist es die Hauptseite, über die Anfragen und Umsatz kommen sollen.

Ich bin Lukas Vosylius, Webentwickler hinter jetweb.tech. Seit über zehn Jahren repariere und modernisiere Projekte, die nach einem PHP-Update oder anderem „Knopfdruck“ plötzlich nicht mehr laufen. In diesem Artikel zeige ich dir, was in solchen Momenten technisch passiert, wie ich bei Rettungsaktionen vorgehe – und ab wann ich ganz offen sage: Es lohnt sich eher, das Ding neu und sauber aufzusetzen.

Was beim PHP-Update im Hintergrund schiefgeht

Für viele klingt „PHP-Update“ erst einmal harmlos. Der Hoster schiebt die Version von z. B. 7.4 auf 8.1 oder höher, weil ältere Versionen keine Sicherheitsupdates mehr bekommen. Aus Sicht des Hosters ist das richtig. Aus Sicht einer alten, nie gepflegten Website ist es oft der Todesstoß.

Vereinfacht gesagt: Neue PHP-Version, alter Code. Themes, Plugins oder Eigenentwicklungen wurden vielleicht vor Jahren geschrieben und seitdem nie aktualisiert. Funktionen, die früher erlaubt waren, sind heute veraltet oder komplett entfernt. Sobald der Server auf die neue Version umschaltet, läuft der alte Code dagegen – und dann gibt es statt Website nur noch weißen Bildschirm („White Screen of Death“) oder Fehler 500.

Das zweite Problem: Keine Backups, kein Plan, niemand zuständig. Die ursprüngliche Agentur gibt es nicht mehr, der Freelancer ist abgetaucht, der Kunde hat keine Zugangsdaten oder nie dokumentiert, wie das System aufgebaut wurde. In dieser Kombination wird aus einem simplen Update ein Notfall.

Mein Vorgehen bei Rettungsaktionen – Schritt für Schritt

Wenn ich zu einer kaputten Website nach PHP-Update geholt werde, drehe ich nicht am laufenden System herum und hoffe auf Glück. Ich gehe strukturiert vor, damit wir schnell wissen, ob wir das Projekt retten oder besser sauber neu starten.

1. Nie direkt am Live-System basteln

Der erste Schritt ist immer: Sicherung und Kopie. Bevor ich irgendetwas ändere, ziehe ich ein Backup der Dateien und der Datenbank und arbeite – wenn möglich – in einer Staging-Umgebung oder lokalen Kopie. Direkt am Live-System zu „probieren“, ist ein Rezept für noch mehr Chaos. Wenn schon alles wackelt, braucht man wenigstens ein Netz, auf das man zurückfallen kann.

2. Fehlerquellen über Logs und Meldungen eingrenzen

Sobald eine sichere Kopie steht, geht es an die Fehlersuche. Statt nur auf einen weißen Bildschirm zu starren, schalte ich Fehlerausgabe und Error-Logs ein. Dort steht meistens sehr klar, welche Datei oder welches Plugin zuerst „fliegt“. Das kann ein altes Plugin sein, ein veraltetes Theme oder eine eigene Funktion, die mit der neuen PHP-Version nicht mehr kompatibel ist.

Diese erste Spur ist wichtig, weil man damit erkennt, ob es sich um einen einzelnen Problemfall handelt oder ob sich das Thema durch das ganze System zieht. Ein einzelnes Plugin zu ersetzen, ist etwas anderes als eine alte Eigenentwicklung, die überall tief integriert ist.

3. Plugins und Themes prüfen: gepflegt oder Karteileiche?

Im nächsten Schritt schaue ich mir die Erweiterungen und Themes an. Sind sie aktuell? Werden sie noch gepflegt? Gibt es eine Version, die offiziell mit der neuen PHP-Version funktioniert? Wenn ja, kann ein Update helfen. Wenn nein, sollte man sehr schnell über Alternativen nachdenken.

Ein Klassiker sind Plugins, die seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurden, aber zentral für den Aufbau der Website sind. Technisch kann man oft Workarounds bauen, aber man muss ehrlich sagen: Wenn das Fundament aus toten Erweiterungen besteht, ist jede weitere PHP-Version die nächste Zeitbombe.

4. Code-Anpassungen bei Eigenentwicklungen

Viele Projekte enthalten eigene Funktionen oder Anpassungen, die ein anderer Entwickler irgendwann eingebaut hat. Wenn hier mit alten Funktionen oder veralteten Sprachkonstrukten gearbeitet wurde, kracht es nach einem PHP-Update zuerst.

In solchen Fällen gehe ich gezielt in den Code, passe die betroffenen Stellen an die neue PHP-Version an, entferne überholte Funktionen oder ersetze sie durch moderne Alternativen. Das mache ich so minimal wie möglich, aber so sauber wie nötig, damit das System wieder stabil läuft und nicht beim nächsten kleinen Update erneut zusammenklappt.

Parallel schaue ich: Wie tief sitzen diese Eigenentwicklungen im System? Sind es ein paar einzelne Stellen oder zieht sich der alte Stil durch die komplette Seite? Das ist oft der Punkt, an dem klar wird, ob wir die Seite noch sinnvoll retten können.

Wann sich eine Rettung lohnt – und wann nicht

Nicht jede Website ist es wert, sie um jeden Preis zu retten. Das klingt hart, ist aber ehrlicher, als noch Wochen an einer Leiche herumzudoktern.

Wenn wir nach der Analyse sehen, dass es sich um ein grundsätzlich solides System handelt, bei dem nur einzelne Bausteine haken, kann man sehr gut eine gezielte Reparatur machen: problematische Plugins ersetzen, Theme aktualisieren, ein paar Stellen im Code anpassen, Strukturen aufräumen und die Seite damit wieder in einen stabilen Zustand bringen.

Wenn aber das komplette Projekt auf alten, ungepflegten Erweiterungen basiert, der Code an allen Ecken bröckelt und niemand weiß, was wie zusammenhängt, dann ist das Ganze oft nur noch ein Flickenteppich. Man kann das jetzt „tackern“, also mit viel Aufwand und vielen Workarounds irgendwie wieder zum Laufen bringen – oder ehrlich sagen: Ein geplanter Relaunch ist die sinnvollere Lösung.

Genau an dieser Stelle bin ich lieber klar als bequem. Ich sage dir, wenn wir dein System mit überschaubarem Aufwand retten können. Ich sage dir aber genauso, wenn wir uns nur noch in einer Dauerbaustelle bewegen würden und es technisch einfach keinen Sinn mehr macht, an der alten Struktur festzuhalten. Dann ist ein sauber neu aufgesetztes System besser investiertes Geld.

Was du tun solltest, bevor so ein PHP-Update alles zerschießt

Idealerweise rufst du mich nicht erst an, wenn der Shop oder die Website schon tot ist. Viele Probleme lassen sich vermeiden, wenn man Wartung und Updates planbar organisiert und nicht alles dem Hoster oder Zufall überlässt.

Dazu gehört, dass die Seite regelmäßig gepflegt wird: System, Plugins und Themes werden aktualisiert, überflüssige Erweiterungen entfernt, Backups automatisiert und von Zeit zu Zeit getestet. Genauso wichtig ist eine Update-Strategie: Bevor PHP oder andere zentrale Komponenten umgestellt werden, wird das Ganze in einer Staging-Umgebung getestet. Erst wenn dort alles läuft, geht man an das Live-System.

Genau solche Strukturen sind Teil einer betreuten Wartung, bei der Updates kein Glücksspiel sind, sondern kontrollierte Schritte. In Kombination mit einer sauberen technischen Basis aus professioneller Webentwicklung und Webprogrammierung reduziert sich das Risiko solcher Totalausfälle massiv.

Fazit: Wenn deine Seite nach einem PHP-Update spinnt

Wenn deine Website nach einem PHP-Update nur noch Weiß, Fehler 500 oder wilde Fehlermeldungen zeigt, ist das kein Grund zur Panik – aber ein Grund, nicht blind selbst herumzuprobieren. Jeder Schnellschuss direkt am Live-System macht es schwerer, das Ganze kontrolliert zu retten.

Schreib mir lieber kurz, was genau passiert ist, seit wann das Problem besteht und welche Mails oder Hinweise du vom Hoster dazu bekommen hast. Dann können wir strukturiert prüfen, ob dein Projekt mit vertretbarem Aufwand repariert werden kann oder ob ein geplanter Relaunch die vernünftigere Entscheidung ist.

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